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5610 Wohlen, 5. März 2001 Liebe Weinfreundinnen und Weinfreunde
Geht
es Ihnen auch so: man/frau kennt die Weine aus der Toscana, aber jene aus Umbrien? Dabei
haben beide Gebiete eine jahrhundertalte Rebbau-Tradition und verfügen heute über
qualitativ hochstehende Weine. Herr Ueli R. Stucky, Direktor der Weinkellereien Aarau eine Auswahl von 10 interessanten Weinen. Wir freuen uns darauf und natürlich auch aufs 5-Gang Menu, mit dem der neue Küchenchef vom ACLI Signor Egidio de Pasquale und der Fischspezialist Signor Armando Cariati sowie ihre italienischen Freunde uns verwöhnen werden. Wir laden Sie zu diesem "stimmigen" Anlass ein. Sie werden es geniessen! Und begeistert sein!
Die
Kosten für diesen Abend betragen: Fr. 87.- für Mitglieder / Fr. 97.- für Gäste.
Gerne
erwarten wir Ihre Anmeldung bis 29. März 2001. FREIÄMTER WEINFREUNDE René Saxer Martha Liechti Präsident Sekretärin
P.S. Parkplätze: Friedhofkirche / Möbel-Weber / vor dem ACLI
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1.
Vernaccia di San Gimignano
2. Torre
di Giano * * *
3.
"IL"
Orvieto
Classico Superiore DOC 98 -
4.
Marzocco
Chardonnay Toscana IGT 97 - * * * 5.
Rosso
Toscana
IGT 99 -
6.
Chianti Classico Riserva Vigna
Fontalle DOCG 95 -
7.
Stielle Spitzencuvée
Toscana VDT 95 - * * * 8.
Nobile di Montepulciano DOCG 97 -
9. Brunello
di Montalcino DOCG 95 - * * *
10.
Pourriture Noble Dessertwein IGT 97 - |
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Antipasto all' Italiana
Prosciutto
di Parma, Coppa * * * Merluzzo fritto con patate lesse * * *
Manzo
ripieno alla Nonna * * *
Formaggi
misti (Käseteller) * * * Torta alla Mandorla
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Bericht von Lotti Vock Edles aus Toscana und Umbrien bei den Freiämter Weinfreundenlv. Wo würde eine Degustation von Weinen aus der Toscana und Umbrien besser hinpassen als an einen Ort, wo herzliche Gastfreundschaft gepflegt und Italianità spürbar gelebt wird? Es konnte eigentlich nur das Acli in Wohlen sein, wo die Freiämter Weinfreunde für ihre 2. Degustation im Jahre 2001 einmal mehr zu Gast sein durften. 116 Weinfreunde und Gäste erlebten kürzlich ein hochinteressantes Referat des bekannten Oenologen Herrn Ueli Stucki, Direktor der Weinkellereien Aarau. An sich wäre seine Anwesenheit an der Vinitaly, der grössten Weinmesse in Verona, gefragt gewesen. Dafür, dass er sich für die Freiämter Weinfreunde entschied, war ihm ein Applaus sicher. Launig führte Herr Stucki in den Abend ein. Mit seiner Feststellung, dass für ihn der Genuss von Wein auch ein Stück Lebensqualität bedeute, befand er sich an diesem Abend im Acli in bester Gesellschaft. Gemäss Herrn Stucki machen zu 80% das Terroir und zu den restlichen 20% der Fach- mann einen Spitzenwein aus. Aus den beiden italienischen Provenienzen wurden aus- schliesslich Weine kredenzt, die in Fachkreisen höchste Anerkennung geniessen. Bewusst hatte Herr Stucki den wunderschönen Weisswein Vernaccia di San Gimignano - die Stadt der Türme als Einstieg gewählt und kommentierte ihn als dezent, elegant und in der Nase mit einem Aspekt von Honig. Aus der Region Perugia, genauer aus Torgiano, dem Zentrum Umbriens, konnte ein Torre di Giano mit intensiven Fruchtaromen gekostet werden. Dazu wurden herrliche Antipasti serviert. Der Einstieg hätte besser nicht sein können. - Wein Nr. 3, der hervorragende Orvieto IL, duftet nach Butter, Vanille und Früchten und wurde während vier Monaten im Barrique ausgebaut, was ihm das charak- teristische Aroma verleiht. Sechs Monate im Barrique und ebenso lang in der Flasche ge- lagert wird il Marzocco, ein wunderschöner, typischer Chardonnay, der in der Nase an Vanille, Karamel und leicht an Rauch erinnert; in Gaumen und Abgang zeigt er sich sehr gehaltvoll. Dieser Wein wird im Einzugsgebiet von Montepulciano angebaut. Zu diesen beiden Weissweinen wurde ein köstlicher, frittierter Merluzzo gereicht. Der Rosso Toscana IGT präsentiert sich weich und fruchtig . Auch er im Barrique ausgebaut während 12 Monaten und für weitere sechs Monate in der Flasche gelagert: ein herrlicher Rotwein! Der Chianti Classico Riserva gar gelangt erst nach mindestens 24 Mona- ten Pflege im Fass und weiteren drei Monaten in der Flasche in den Verkauf und ist ent- sprechend ein grossartiger Chianti. Ein weiterer Spitzenwein kam mit dem Stielle, einem Spitzencuvée aus der Toscana, ins Glas. Gemäss Herrn Stucki setzt sich diese meister- hafte Assemblage aus 60% Sangiovese und 40% Cabernet Sauvignon zusammen. In der Nase sind Gewürze, Röstaromen und auch Leder auszumachen; im Abgang ist er ein Ge- dicht: rund und ausgewogen. Auch er 18 Monate im Barrique und anschliessend gleich lang in der Flasche gepflegt. - Die zu diesem Trio gereichte gefüllte Kalbsbrust alla nonna passte hervorragend. Eine Steigerung schien kaum mehr möglich, und doch gab es sie als Begleiter zu einer von Maître Rolf Beeler ausgesuchten Käse-Auswahl. Mit dem Nobile di Montepulciano überraschte ein Traumtropfen in sattem Purpur mit dem Duft von Waldbeeren und Vanille, gar Schokolade. Nach 24 Monaten im traditionellen Barrique und sechs Monaten in der Flasche überzeugt er mit einem lang anhaltenden Abgang. Dem gemäss Herrn Stucki sehr innovativen Winzer ist mit diesem herrlichen Tropfen eine hervorragende Alternative zum folgenden Wein, dem Brunello die Montalcino (zu 100% Sangiovese-Trauben) dem Vor- zeigewein schlechthin - gelungen. Aus einem extrem kleinen Anbaugebiet werden gerade mal 7 Mio. Flaschen abgefüllt. Das Menu beschloss eine köstliche Mandeltorte, begleitet von Pourriture Noble, einem sehr ansprechenden Dessertwein. Ausgeprägte Aromen von Früchten, Honig und Mandeln sowie die charakteristische Edelfäulnis schmeicheln der Nase. Obwohl markant süss, über- rascht dieser feine Dessertwein durch fruchtige Säure. Ein wahrhaft würdiger Abschluss! Der Präsident René Saxer verdankte dem Referenten nach viereinhalb Stunden hoch inte- ressanter Ausführungen nur unterbrochen von Köstlichkeiten aus der Acli-Küche und dem Genuss sagenhaft feiner Weine sein Engagement für die Weinbaugebiete Toscana und Umbrien. Der Referent seinerseits dankte für die freundliche Aufnahme in Wohlen, vor allem auch für das grosse Interesse der Weinfreunde, das sich in vorbildlicher Aufmerksamkeit über den ganzen Abend gezeigt habe. Ein weiterer Dank des Präsidenten ging an die Acli-Mannschaft, die es hervorragend verstanden hatte, ihre Gäste einen Abend lang zu verwöhnen. |