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Ticino Vino e Risotto
Freitag,
7. September 2001, 19.15 Uhr Wohlen, 8. August 2001 FREIÄMTER WEINFREUNDE René
Saxer
Marthe Liechti
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Merlot
Bianco 1999, Matteo Canepa
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Die Freiämter Weinfreunde luden zur Degustation
Ticino Vino e Risotto ins lv. Mit Urs Mäder, einem jungen und kompetenten Oenologen aus Ascono, konnte ein ausgezeichneter Referent für den Tessiner Abend gewonnen werden. Sehr interessant waren seine Ausführungen über die Anfänge im Weinbau im Tessin. So gilt seit dem Jahr 1907 nach einer alles vernichtenden Reblausseuche der Merlot als der offizielle Tessiner Wein. Die Assoziation des Merlot im Boccalino in Zusammenhang mit dem Tessin seien jedoch längst tempi passati, meinte Urs Mäder einleitend. Man dürfe heute ohne Übertreibung sagen, dass ein Grossteil der Tessiner-Weine Raritäten seien. Rund 40 junge, initiative und erfolgreiche Winzer würden rund 200 hervorragende Top-Weine mit dem entsprechenden Absatz produzieren. Auf 1003 ha Reben werden etwa 83% Merlot angebaut, wobei die Bodenbeschaffenheit variiert: Im Sopraceneri gedeiht der Wein auf einer alpinen Formation von Gneis und Granit. Das Sottoceneri dagegen zeigt eine präalpine Formation mit Gletscher-Schiebegestein, stellenweise Lehm, Kalk oder eruptiven Sedimenten. Optimal für die Trauben ist im Tessin eine sagenhafte Durchschnitts-Temperatur von 11.4° und ergänzend dazu sehr ergiebige Niederschläge: oftmals fallen in der Vegeationsperiode der Reben (März bis September) bis 2000 mm Regen. Eine Sonnenscheindauer von rund 2000 Stunden tun ein Übriges, die Trauben bei günstigsten Bedingungen reifen zu lassen. Zu einer ausgesuchten Vorspeise mit Tessiner-Spezialitäten wurde ein köstlicher Merlot Bianco aus dem Malcantone eingeschenkt. Ein Bianco di Corteglia, eine Assemblage von 48% Sauvignon, 30% Chasselas und 22% Sémillon und von exotischer Fruchtigkeit, kommt zum Vergleich ins Glas. Es folgen zwei ausgesuchte Rotweine, nämlich der Pian Marnino 2000, ein klassischer, im Stahltank ausgebauter Merlot und ein Beatrice, der durch Niedertemperaturgärung zum Frucht-Merlot von fast euphorischen Aromen wurde. Aus der ausgezeichneten Waldheim-Küche wurde ein feiner Risotto, eine Kalbfleischroulade nach Locarneser Art und herbstliches Gemüse serviert. Das Schüwo-Team kredenzte dazu den aussergewöhnlichen, im Barrique ausgebauten Riflessi dEpoca 1999, der am Fuss des Monte Generoso heranwächst. Daneben wurden ein Sotobosco 1999 mit einem rotbeerigen Akzent - eine Assemblage von 81% Merlot, 15% Cabernet Sauvignon und 4% Petit Verdot - sowie der Rovere 1999, der in Cademario unter besten Bedingungen gedeiht, eingeschenkt. Tessiner Bergkäse begleitete den grossartigen, an Sauerkirschen und Amarenen erinnern den Pizzorin 1998 aus der Gegend von Bellinzona. Dieser reine Merlot wächst an 1'800 Reben, die auf drei Rebberge verteilt sind. Gleichzeitig kam der aussergewöhnliche Rompidée 1998, ebenfalls ein reiner Merlot und mit einer Note von Pflaumen, Minze sowie Kaffee- und Kakao ins Glas. Den Abschluss machte der Dolce Oro 2000 aus dem Maggiatal, ein spezieller Süsswein aus dem Maggiatal. Köstlich, süss und mit herrlichen Fruchtnoten war er gleichsam als Dessert gedacht. - Die Weinfreunde dankten dem Referenten für seine hochinteressanten Ausführungen mit einem grossen Applaus.
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