Einladung zur Degustation

U M B R I E N  und  A P U L I E N

Freitag, 18. Juni 2004, 19.00 Uhr

Rôtisserie Kellerämterhof, Oberlunkhofen

  

 

Wohlen, 26, Mai 2004

Liebe Weinfreundinnen und Weinfreunde

Umbrien und Apulien. Welche Gegensätze für eine Weindegustation! Umbrien, im Herzen Italiens liegend, im Norden an die Toskana und im Süden an Latium (Rom) angrenzend, ist eine hügelige Gegend mit viel Niederschlag. Apulien hingegen liegt im Stiefelabsatz Italiens. Trocken und heiss ist das Klima, umspült vom Adriatischen und Ionischen Meer. Eine Eigenheit haben beide Regionen: Sie kultivieren eine Vielzahl von alten Traubensorten, die in unzähligen Variationen zu eigenwilligen Weinen ausgebaut werden.

Umbrien: Der Botaniker Bacci schrieb im 16. Jahrhundert über den schon damals sehr geschätzten Orvieto-Weisswein „Die aus Orvieto in den Vatikan geschickten Weine füllen die Mägen, berauschen die Sinne und verleihen einen guten Schlaf“. Unter den heutigen Rotweinen sind Montefalco, Sagrantino di Montefalco und Torgiano die bekannteren DOC-Anbaugebiete. Die am häufigsten angepflanzten Traubensorten sind Sangiovese, Barbera, Montepulciano, Sagrantino, Canaiolo, Merlot und neuerdings auch Cabernet Sauvignon.

Apulien stellt auf den Böden des „ewigen Mittags“ vorwiegend rote, körper- und alkoholreiche Weine her und produziert gleichauf mit Sizilien die grösste Weinmenge Italiens. DOC-Weingebiete sind u. a. Cacc’e Mmitte di Lucera (Trink aus und schenk wieder ein), Castel del Monte, Copertino und Primitivo di Manduria. Der Rotwein wird bevorzugt aus den Trauben Primitivo, Barbera, Sangiovese, Montepulciano und Uva di Troia gekeltert.

Ein Fest für den Gaumen und einen Hauch von Ferienstimmung wollen wir Ihnen mit diesem Anlass bieten. Umbrien und Apulien sind im Kommen! Das Potential dieser 10 „Italiener“ wird Sie überzeugen und unsere Degustationsleiterin wird Sie - einmal mehr! - begeistern:

Frau Barbara Meier-Dittus, Sommelière, national bekannt und anerkannt als Wein-Journalistin und Leiterin von Wein-Seminaren, kennt diese beiden aufstrebenden Wein-Regionen bestens.

Wein und Essen sind aufeinander abgestimmt. Wir werden verwöhnt von der renommierten „Kellerämterhof“-Küche, von Herrn und Frau Josef und Ursi Füglistaller-Heggli.

Wir laden Sie ein, die feinen Seiten des Südens kennen zu lernen. Sie werden es geniessen! Die Kosten für diesen Abend  betragen inkl. Mineralwasser für Mitglieder Fr. 90.00 und für Gäste Fr105.00. Gene erwarten wir Ihre Anmeldung bis am 11. Juni 2004.

Freundliche Grüsse

Überweisung bitte auf:

Konto NAB Brugg   50-1083-6 
Zugunsten 617152-41-41   5887
FWF L. Bucher Wohlen

Liebe grüsse

FREIÄMTER WEINFREUNDE

René Saxer                  Marthe Liechti
Präsident                                               Sekretärin

 

 

Weine

 

Menu

1.              Orvieto Classico DOC Poggio Calvelli 2002,
La Carraia                                                                         
Umbrien

 

2.             Torre di Giano Torgiano DOC 2003,
Lungarotti                                                                           Umbrien

 

Grissini

mit Trüffelöl

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3.            Torrello IGT 2003
(Barbera, Montepulciano, Sangiovese),
Azienda Tordimaro                                                            
Umbrien

4.            Il Tordimaro Barrique, Orvietano Rosso IGT, 2000
(Sangiovese, Cabernet) Azienda Tordimaro                    
Umbrien

5.           L’Arringatore Colli Perugini DOC 1997,
Goretti                                                                                
Umbrien

 

Seeteufel

an leichter Senfsauce

weisse und grüne Spargeln

Risotto

 

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6.            Primitivo di Manduria „Lirica“ DOC, 2001                            Apulien

7.            Salice Salentino Rosso DOC, 2001
Negroamaro, Malvasia Negra),
Cantine Due Palme                                                             
Apulien

8.           Aglianico Castel del Monte,
Riserva, Cappellaccio 2000                                                
Apulien

 

Frisches Perlhuhn-Brüstchen

neue Bratkartoffeln mit Rosmarin

an Primitivo-Sauce

garniert mit Frühlingskarotten

 

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9.            Duca d’Aragona IGT 1997
(Negroamaro, Montepulciano)                                             Ap
ulien

10.        Patriglione Rosso Salento IGT 1995,
Azienda Taurino                                                                   Apulien

 

 

Käseteller

Peccorino

Taleggio

Gorgonzola


Bericht:

Umbrien und Apulien: In-Weine bei den Freiämter Weinfreunden

Die Idee, an einer Degustation Weine aus zwei Regionen Italiens anzubieten, fand Anklang. Die Freiämter Weinfreunde sprachen damit 83 Interessierte für diesen Abend im Kellerämterstübli Oberlunkhofen an. Präsident René Saxer war es gelungen, mit Barbara Meier-Dittus eine erst-klassige Referentin zu verpflichten. Sie kennt sowohl Umbrien wie auch Apulien sehr gut und begeisterte durch ihre Fachkompetenz einmal mehr.

Normalerweise sind Piemont und Toscana die klassischen, bekannten Weinbaugebiete Italiens. Der Durchschnittskonsument weiss kaum, dass in Umbrien und noch weiter südlich, nämlich im Stiefelabsatz Italiens, ausgezeichnete Gewächse heranreifen. Barbara Meier-Dittus verrät, dass die Winzer dieser Regionen stark aufholen und eigentliche In-Weine produzieren. Ein typischer, goldfarbiger Orvieto Classico, leicht herb und rassig, wurde zum Apéro eingeschenkt. War früher praktisch nur der weisse Orvieto bekannt, sind in den letzten Jahren wunderbare Rotweine stark im Kommen. Ein Torrello der Azienda Tordimaro mit angenehmer Frucht ist ein gutes Beispiel dafür. - Schon im Mittelalter war Umbrien bekannt als die „grüne Lunge“ Italiens, da praktisch rundum vom Appenin umschlossen. Glücklicherweise hat Umbrien sein Gesicht bewahrt, ist rustikal geblieben und hat sich nicht im Ausmass Restitaliens entwickelt. In den Kalktuffsteinböden mit vulkanischen Ablagerungen gedeihen die Reben prächtig. Mehr als 20% der Erzeugnisse Umbriens kommen als DOC-Weine in den Handel.

Apulien wird auch als Tor zu Griechenland bezeichnet. Topografisch grenzt es an die Adria und ans Ionische Meer und zeigt sich praktisch eben mit wenig Hügeln. Wasserknappheit kann im Sommer schon mal ein Thema werden, sind doch Temperaturen bis zu 45° nicht selten. Waren in früherer Zeit apulische Rotweine bloss Basisweine für die Wermutproduktion, haben sich die Winzer inzwischen auf Qualität besonnen. 7 Mio. hl feinste Weine pro Jahr werden produziert. Auch bezüglich Pflege musste man sich der hohen Temperaturen wegen etwas einfallen lassen: Der sogenannte „Bäumlischnitt“, seinerzeit von den Griechen übernommen, schützt die Trauben vor Sonnenbrand und spendet den nötigen Schatten. Optimal sind die grossen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht, werden doch dadurch die Aromen in den Trauben sehr gut eingelagert. Durch topmoderne Kellereien steht Apulien in den letzten Jahren etwas im Scheinwerferlicht. Ihr Ziel, grosse Weine zu produzieren, streben die Winzer mit überdurchschnittlichem Einsatz und voll motiviert an. 80% der apulischen Rebfläche sind mit roten Sorten bestockt (Primitivo, Uva di Troja, Negroamaro, Sangiovese, Monte-pulciano, Aleatico, Malvasia nera, Bombino nero, Aglianico, Cabernet Sauvignon, Pinot nero). Primitivo und Negroamaro, zwei autochtone Sorten, sind am häufigsten verbreitet. Der Negroamaro ist gar die sechstwichtigste Traubensorte Italiens und in Apulien führend. - Mit dem Salice Salentino – rotbeerige Aromen zeichnen ihn aus - kam ein typischer Apulier ins Glas. Zu einem köstlichen Perlhuhn aus der Kellerämterküche entfaltete er seine ganze Klasse. Präsident René Saxer blieb, der Referentin Barbara Meier-Dittus für ihre hochinteressanten Ausführungen zu danken. Dank und Anerkennung für eine erstklassige Leistung durfte auch das ganze Kellerämterstübli-Team entgegen nehmen. Die Freude am Beruf ist in diesem Betrieb wohltuend spürbar.       lv