Weine aus dem südlichen Afrika - Degustation

 

Seit rund 20 Jahren macht Südafrika weltweit önologisch von sich reden, wobei es aus verschiedenen Gründen zu Beginn nicht einfach war, Südafrikaner Gewächse zu verkaufen. Mit Willi Frei konnte ein Top-Fachmann des Gebietes am Kap gewonnen wer- den, der Region und Branche sehr gut kennt. 92 Weinfreundinnen und Weinfreunde begrüsste Präsident René Saxer zu diesem interessanten Abend in der Rôtisserie Kellerämterhof in Oberlunkhofen.

 

Nur gerade im Umkreis von 50 km rund um Kapstadt wird Wein angebaut; überliefert ist, dass im Jahre 1666 in Constantia am westlichsten Südzipfel erste Reben gepflanzt wurden. Heute haben Südafrikaner-Weine einen ausgezeichneten Namen, den sich clevere, innovative Winzer mittlerweile geschaffen haben. Im krassen Gegensatz zu einem Zitat aus einer alten Chronik, wonach „der erste angebaute Wein nur dazu taugte, den Magen durcheinander zu bringen“. Hauptsächlich werden am Kap heute Sauvignon blanc, Chardonnay und Merlot produziert.

 

Mit einem feinen Sauvignon blanc - eine elegante Säure und ein langer Abgang ist ihm eigen - aus dem Hause Neil Ellis wurde in die Degustation gestartet. Dieses Weingut ausserhalb von Stellenbosch hat sich mit grossem Erfolg zum eigentlichen Sauvignon blanc-Spezialisten entwickelt. - Ein ausgewogener „Bouchard Dinlayson 2003“ mit viel Fülle folgte. Dieser Weisswein gedeiht an der Walker Bay bei Hermanus, der südlichsten Spitze Afrikas. Frei erzählt von einem einzigartigen Schauspiel, das sich jeweils im September an dieser Küste wiederholt: Unzählige Wale tummeln sich hier und sind eine echte Touristen-Attraktion. Und dies in unmittelbarer Nähe der Weinberge! - Der „Chardonnay Lesca 2003“ - der schöne Wein trägt den Namen der Besitzerin des Weingutes De Wetshof - lagerte sieben Monate im Barrique. Der Betrieb ist praktisch der modernste Südafrikas mit Lagerhäusern, die mit neuestem Hightech ausgestattet sind. Für die Kinder der Mitarbeiter stehen auf dem Gut ein eigener Kindergarten sowie eine Schule zur Verfügung, was die soziale Einstellung der Besitzerfamilie aufs Schönste zeigt. - Der Winzer des letzten Weissweins, ein Chenin blanc Steen op Hout „Mulderbosch“, ist gemäss Frei ein absoluter Tüftler. So lässt er unter vielen anderen Experimenten gleiches Traubengut mit und ohne klassische Musik reifen: jener Wein, der unter Einfluss von Klassik gedeiht, mundet runder, weicher. - Der Merlot 2002 „Thelema“ Stellenbosch ist ein Gedicht; er reift auf dem höchst gelegenen Weingut des ganzen Kaps. Der Besitzer, Gilles Webb, war es, der südafrikanische Weine erst weltweit bekannt machte. - Ein sortenreiner Cabernet Sauvignon 1999 „Waterford“ aus Stellenbosch gefällt mit Vanillenoten. Laut Frei besitzt das Weingut von Kevin Arnold ein aussergewöhnlich schönes Barriquelager, wo die Weine über unterschiedliche Dauer den letzten Schliff bekommen. - Auf dem wunderschönen Weingut „Steenberg“, gegründet im Jahre 1665 in Constantia gedeiht der Catherina 1999; Schokolade und Röstaromen zeichnen den Merlot/Cabernet aus. Köstlich zum Schluss schmeckte der Chenin blanc Kia-Ora Late

Harvest 2003 „Kanu“ aus Stellenbosch: Aprikosen, Mandeln und Honig sind auszumachen. Dieses Gedicht in schönem satten Gold mit 13 Vol.% zeigt wunderschöne Süsse, ohne

klebrig zu wirken.

 

Dem Präsidenten blieb, Willi Frei für die interessanten Ausführungen auf der önologischen Reise durch Südafrika zu danken. Ein grosser Applaus galt der tollen Leistung des Kellerämterhof-Teams, den es sich wirklich verdient hatte.  lv          

 

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