Wohlen, 12. September 2003
Liebe Freiämter
Weinfreundinnen und Weinfreunde
DO Ribera del
Duero liegt in der Region Castilla-León, dem Land der Burgen und Festungen in
Nordzentralspanien. Zum geschützten Herkunftsgebiet gehören zurzeit insgesamt 89
Gemeindebezirke. Es handelt sich um eine vergleichsweise junge DO (seit 1982), die durch
die Aufnahme weiterer Erzeuger noch im Wachsen begriffen ist. Die Zone ist eines der am
schnellsten expandierenden Anbaugebiete des Landes und liegt stark im Trend. Die Bodegas
schiessen wie Pilze aus dem Boden, finanziert wird häufig von Madrid aus. Die Weinpreise
sind entsprechend hoch.
Das Gebiet erstreckt sich auf etwa 110 km zu beiden
Seiten des Duero über vier Provinzen (Burgos,
Valladolid, Soria und Segovia) bei einer Breite von bis zu 30 km
mit einer Gesamtfläche von 12'577 ha. Außer den Weinbergen ist hier kaum etwas
von Bedeutung zu finden, und die Gegend ist von kleinen, wahrlich rustikalen Dörfern
übersät.
Der
grössere, zentrale Teil befindet sich in der Provinz Burgos, kleinere Teile in den
Provinzen Soria im Osten und Segovia im Süden; die besten Weine jedoch wachsen um
Peñafiel und Valbuena in der Provinz Valladolid. Hier stehen die Rebstöcke an von Pinien
gesäumten Kreidehängen am Duero. Die
Gegend zeichnet sich durch die steilen Ufer des Flusstals aus, wobei die Weinberge
entweder im Tal oder an den Hängen angelegt sind. Zwei Arten von Böden sind zu finden:
Im Osten Schwemmland mit Sand und Lehm sowie einem hohen Kalkstein- und Kreidegehalt in
den höher gelegenen Zonen des Nordens, auf dem leichtere, sanftere Weine erzeugt werden,
während die Weine des Westens, dessen Böden weniger Kalkstein und Kreide aufweisen,
körperhaltiger und von tieferer Farbe sind.
Die
vorherrschende Rebsorte ist die Tinto del País, eine Variante der Rioja-Traube
Tempranillo (die zu mindestens 75 % in
den Weinen der Herkunftsbezeichnung enthalten sein muß), deren
Most sich besonders gut für längeren Ausbau im Eichenfass eignet. Gemäss
DO-Bestimmungen ist auch der Anbau von anderen, nicht bodenständigen Varietäten wie z.B.
Cabernet-Sauvignon, Garnacha, Malbec oder Merlot erlaubt, die aber immer eine
untergeordnete Rolle spielen und denen meistens nur eine korrigierende
Funktion zufällt.
In sehr kurzer Zeit wurde
die Region aufgrund ihrer außergewöhnlichen Rotweine - neben
Rioja und Katalonien die besten Spaniens - berühmt. Die hergestellten Mengen sind
klein, und die meisten Weinberge und Bodegas befinden sich in den Händen von Familien und
werden unter harten Bedingungen bewirtschaftet. Die Weinberge liegen zwischen 500 und 800
m hoch. Die klimatischen Gegebenheiten sind erbarmungslos: In den sehr kalten Wintern
peitschen stürmische Winde über die Hochebene, während die Sommer trocken und tagsüber
sehr heiß sind. Nachts sinken die Temperaturen auch im Sommer stark ab. Doch gerade diese
Schwankungen der Tagestemperaturen scheinen sich für qualitativ hochwertigen Wein als
positiver Faktor auszuwirken. Die Säure, die so vielen Weinen Zentralspaniens mangelt,
bleibt in den Trauben schön erhalten. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt
11°C, die durchschnittliche Niederschlagsmenge 450 - 600 mm/Jahr. Das Risiko später
Fröste ist hoch, die Reifezeit kurz, doch der kühle Herbst liefert ideale Bedingungen
für eine Gärung bei niedrigeren Temperaturen und die Beibehaltung des intensiven
Fruchtgeschmacks, für den diese Weine berühmt sind.
Ribera del Duero stellt
nur Rotweine und Rosados her. Die Weine sind etwas voller als diejenigen
Riojas, gleichen sich aber im Alterungsprozess. Traditionell rotieren die Weine vor der
Abfüllung über mehrere Jahre zwischen Fässern sowie Holz- und Zementbottichen. Dies
verleiht ihnen eine grosse Komplexität.
Die Ribera del
Duero-Weine werden kommentiert von Herrn Rudolf Wey, Weinkelterungs-Fachmann und
Präsident der Weinfreunde Limmattal Baden. Wir dürfen auf seine Ausführungen zu
diesem interessanten Anbaugebiet gespannt sein. Kulinarisch werden wir von Herrn und Frau
Louis und Simone Fässler-Michel und ihrem Team vom Restaurant Waldheim verwöhnt. Sie
werden uns ein feines spanisches Menü als passenden Begleiter zu den vorgestellten Weinen
zubereiten und servieren.
Gerne erwarten wir Sie,
liebe Weinfreundinnen und Weinfreunde, am 3. Oktober um 19.00 Uhr im Restaurant Waldheim
in Hermetschwil und bitten um Ihre Anmeldung bis zum 29. September 2003. Die Kosten, inkl.
Mineralwasser, betragen CHF 95.-- für Mitglieder und CHF 110.-- für Gäste.
Überweisung bitte
auf:
Konto NAB Brugg
50-1083-6
Zugunsten 617152-41-40 5887
FWF L. Bucher Wohlen
Freundliche Grüsse
FREIÄMTER WEINFREUNDE
René
Saxer
Marthe Liechti
Präsident
Sekretärin
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