Bericht:
Freiämter
Weinfreunde feiern 20-Jahr-Jubiläum mit Bordeaux
20
Jahre Vereinsgeschichte, das darf gebührend gefeiert werden, mit einem speziellen
Programm und Erstklassigem aus Küche und Keller. Unter diesen Vorgaben waren die
Mitglieder in den festlich geschmückten Casinosaal in Wohlen eingeladen, das Jubiläum zu
feiern. 180 Weinfreundinnen und Weinfreunde konnte Präsident René Saxer willkommen
heissen. Einen speziellen Gruss richtete er an den bekannten Oenologen Martin Wiederkehr,
den Freiämtern von früheren Degustationen her bestens bekannt.
René Saxer stellte den Abend
unter das Motto: Wein ist ein Stück Lebensqualität. Die breite Palette roter
Bordeaux-Weine trug durchwegs Jahrgang 1993 und war eigens für diesen Anlass reserviert.
War es das Thema Bordeaux? Oder das angekündigte Programm mit dem gediegenen Catering von
Rolf und Doris Böhler? Das Interesse jedenfalls war enorm und die Anwesenden liessen sich
von den interessanten Ausführungen des Referenten fesseln.
Dieser
verstand es, Geschichtliches mit der
Geschichte des Weines zu verbinden. So erwähnte er beispielsweise, dass bereits ab 1750
Bordeaux-Weine produziert wurden, welche allerdings noch nicht gelagert werden konnten und
innert zwei Jahren konsumiert werden mussten. Der englische König Henry war es, der die
Weine aus dem Bordelais importierte. Heute sind die Weinbaubetriebe im Schnitt etwa sieben
Hektaren gross bei einer Gesamtanbaufläche von rund 120'000 ha, die den Ertrag von sieben
Mio. Litern bringen. Das Durchschnittsalter der Reben liegt bei 40 Jahren; an rund 10'000
Rebstöcken pro Hektare gedeihen die Trauben bei nur 900 mm Regen pro Jahr. Klar, dass bei
derart günstigen klimatischen Bedingungen grossartige Weine heran wachsen. Nicht umsonst
werden Bordeaux-Gewächse als die Könige der Weine bezeichnet. Was Wunder, dass sich
sogar unser Gottfried Keller zu folgendem Zitat hinreissen liess: Wein ist die
edelste Gabe der geistdurchdrungenen, lebenswarmen Natur.
Der
Château Tour de Mirambeau, zum Apéro angeboten, erinnerte an Pfirsich und Apfel und
zeigte eine prägnante Säure. Dass einige Weine auch mit 10 Jahren noch ein
Alterungspotenzial aufweisen, bewies u.a. der Château Clerc Milon-Rothschild mit Holz und
Tanninen in der Nase. Ein goldgelber Château Coutet 1er Grand Cru Classé zum Dessert war
krönender Abschluss einer Palette von insgesamt elf teils grossartigen Weinen, die
degustiert werden konnten.
Präsident
René Saxer führte gewohnt speditiv und prägnant durch die Traktanden. Interessant auch
seine Zahlen im Rückblick auf die 20 Jahre Freiämter Weinfreunde: 83
Degustationen und zwei Weinlehrgänge waren angeboten worden; zusätzlich organisierte der
Vorstand 10 Ausflüge und 18 Reisen.
Im
Verlauf des Abends konnten 19 Neumitglieder herzlich begrüsst werden. In einer
Schweigeminute wurde auch der verstorbenen drei Vereinsmitglieder gedacht. - Während und
zwischen des exquisiten mehrgängigen Menus, von Rolf Böhler und seiner Kochbrigade
vorzüglich zubereitet, unterhielt die begabte Harfenistin Katrin Bertschi mit dezenter
Hintergrundmusik. Zur Bereicherung des Abends hatte Peter Schürmann eine
interessante Diaschau der letzten 20 Jahre zusammengestellt. Zum Schluss zeigte er Bilder
der Südamerikareise, die im Jahre 2003 durchgeführt wurde und ein grosser Erfolg war.
Grussbotschaften
überbrachten Sigi Greis, Zentralsekretär der Schweizerischen Weinfreunde, Peter Hägler
als ehemaliger Vizepräsident und Walter Dubler, Gemeindeammann der Domizilgemeinde der
Freiämter Weinfreunde. Alle drei zeigten sich beeindruckt von den Aktivitäten des
Vereins, insbesondere vom bereits vorliegenden Jahresprogramm 2004 und wünschten den
Freiämter Weinfreunden weiterhin viel Erfolg und Freude in ihrer Vereinstätigkeit
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