200 Jahre Kanton Aargau – Aargauer Weine

 Einladung zur Degustation

Samstag, 15. Februar 2003, 19.00 Uhr

Hotel Sonne, Bremgarten

 

 

Liebe Weinfreundinnen, liebe Weinfreunde

Geht es Ihnen auch so: man/frau kennt die Weine aus aller Welt, aber jene aus der nächsten Heimat?

Kantons-Jubiläum 200 Jahre Aargau: Das ist Grund genug, den Auftakt ins neue Vereinsjahr mit einer Palette schöner Aargauer Weine zu machen.

Unser Degustationsleiter, Herr Peter Wehrli, Küttigen, ist Oenologe und Winzer. Er pflegt 6,8 ha eigene Reben (Jahresproduktion 150'000 Flaschen). Ein anerkannter Fachmann und ausgewiesener, profunder Kenner des Aargauer Weinbaus!

aargau.gif (18259 Byte)

Zu den 14 Aargauer Weinen wird uns die Küchenbrigade des Hotels "Sonne" ein fein abgestimmtes Aargauer-Menü zubereiten.

Und etwas Neues: Wer wäre berufener, uns in zwei Sequenzen kurz über die Kantons-Gründung, die Sturm- und Drangjahre des jungen Kantons bis zur Industrialisierung zu erzählen, als unser Mitglied, Herr Dr. Roman Brüschweiler, Kantons-Archivar im Ruhestand?

Wir laden Sie zu diesem Aargauer Jubiläums-Anlass ein. Sie werden es geniessen.

Die Kosten für diesen Abend betragen Fr. 88.- für Mitglieder und Fr. 98.- für Gäste.

Überweisung bitte auf:

Konto NAB Brugg   50-1083-6 
Zugunsten 617152-41-37   5887
FWF L. Bucher Wohlen

Gerne erwarten wir Ihre Anmeldung bis 10. Februar 2003.

Freundliche Grüsse

FREIÄMTER WEINFREUNDE

René Saxer                                  Marthe Liechti

Präsident                                      Sekretärin


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
                                                    Weine

 

Menu


1.         Chüttiger Schumwy
             gespendet von Peter Wehrli

2.         RieslingxSylvaner Wittnauer
           Jürg Buchmann

3.         RieslingxSylvaner Auensteiner
           Jakob Hochstrasser

4.         RieslingxSylvaner Oberflachsner
            Peter Zimmermann

 

 

 
Apéro

 


Rüeblicrèmesüppchen
mit Honigschaum

 


5.         Kerner Schinznacher
            WGS Schinznach

6.         Chardonnay Ueker
            Fehr und Engeli

7.         Sauvignon Blanc
            Peter Wehrli

 

  

Pochierte Felchenfilets

an Kräutersauce
Reistimbale

 


8.         Blanc de Noir
            Peter Wehrli

9.         Paradiesler
            Brem, Unterlunkhofen

10.      Blauburgunder Stierebluet
           Peter Wehrli

 

 

Gebratenes Schweinsnierstück

mit Dörrzwetschgen gefüllt

Gemüse-Bouquet

Hausgemachte Spätzli

  


11.      Diolinoir
           Wetzel

12.      Dornfelder Wittnauer
           Jürg Buchmann

13.      Malbec Hasenbergler
           Peter Wehrli

14.      Pinot gris Brestenberger
           Peter Wehrli

 

  

Aargauer Käseteller



gefüllter Apfel
auf Vanillesauce

Bericht

200 Jahre Kanton Aargau: Die Freiämter Weinfreunde feiern mit Aargauer Weinen

Rund 80 Weinfreundinnen und Weinfreunde konnte Präsident René Saxer im Hotel Sonne in Bremgarten zu einer Degustation mit Aargauer Weinen begrüssen. Nach dem Hinweis, dass dieser Anlass vermutlich die einzige nicht subventionierte Jubiläums-Veranstaltung im Rahmen „200 Jahre Aargau“ sei, hiess er Peter Wehrli aus Küttigen willkommen. Wehrli, selbst Weinproduzent und massgeblich am Aufbruch in der Aargauischen „Weinlandschaft“ beteiligt, freute sich seinerseits, die Degustation zu leiten und begrüsste die Anwesenden. Dass der Aargau einmal zum Zug komme, erfülle ihn mit besonderer Genugtuung.

Peter Wehrli hielt einleitend fest, dass im Aargau ausgezeichnete Weine gedeihen und sich das Angebot nicht bloss auf Riesling-Sylvaner oder Blauburgunder beschränke, wie oft bemängelt.

Als Einstieg offerierte er zum Apéro den fruchtigen Küttiger Schaumwein aus eigener Kelterei.

Wehrli verglich den Werdegang von Weinen und Menschen: Beide hätten Ecken und Kanten und es gelte, gute Anlagen zu fördern und mit viel Einfühlungsvermögen ein Optimum herauszuholen. Im Kanton Aargau gedeihen rund 403 Hektaren Reben (im Vergleich zum Wallis, das gegen 5000 ha Reben aufweist). Davon entfallen 230 ha auf Blauburgunder und 125 ha auf Riesling-Sylvaner; aus weiteren 40 ha werden Spezialitäten gekeltert. Das Jahr 2002 bezeichnet Wehrli als ausgezeichnet. Obwohl überdurchschnittlich viel Regen zu verzeichnen war, sei das Wetter im Mai schön warm gewesen, sodass die Reben bereits am 20. Juni in Vollblüte standen.

Zum Start mit Köstlichkeiten aus der „Sonnen-Küche“, die sich an typische Aargauergerichte hielt, wurden verschiedene Riesling-Sylvaner angeboten. Jener aus Wittnau gefiel besonders: weich, mit wenig Säurestruktur und dem Duft von reifen Bananen. Eine feine Neuzüchtung (Riesling-Vernatsch) ist der Kerner Schinznacher, bei dem Lychees auszumachen sind. Auch der fruchtige Ueker Chardonnay gefiel nebst dem speziellen Sauvignon blanc aus Wehrlis Keller mit einer dezenten Grapefruitschalen-Note.

Bei den Rotweinen sind der Paradiesler aus Unterlunkhofen mit einer Tanninnote und dem Duft von Beeren oder der Blauburgunder Stierebluet mit einer Gewürznote zu erwähnen. Für Letzteren werden lediglich 600 Gramm Trauben pro m2 geerntet, was etwa 4.5 dl entspricht. Köstlich auch der Malbec Hasenbergler mit einer Kirschennote. Den Malbec bezeichnet Wehrli als Wein mit Zukunft; insgesamt 45 ha werden zurzeit gesamtschweizerisch angebaut.

Als letzte Spezialität kam zum Dessert der Pinot gris Brestenberger mit 13.5 Volumenprozent ins Glas: Kräftig, gehaltvoll und mit dem feinen Duft von Pfirsichen und Lychees.

Bei den Freiämter Weinfreunden stehen nebst lukullischen Genüssen stets auch Kultur und Geschichte hoch im Kurs. So stellte sich Dr. Roman W. Brüschweiler, Staatsarchivar i.R. in verdankenswerter Weise zur Verfügung, Details aus der Geschichte des Kantons Aargau aufzuzeigen. Seine hochinteressanten Ausführungen gingen zurück bis ins frühe 15. Jahrhundert zum Konzil der Kirchenreform in Konstanz. Weiter erfuhren die Anwesenden, dass in den ersten Tagen des Monats März 1798 das Ende der alten Eidgenossenschaft nahte, indem die französischen Truppen die Schweiz besetzten: Die Schweiz wurde nun von Frankreich beherrscht und die Einführung der helvetischen Einheitsverfassung verfügt. Verschiedentlich erwähnt in diesem Abstecher in die Geschichte des Aargaus wurde auch das Freiamt: Anlässlich des 2. Koalitionskrieges im Jahre 1799 wurden die Russen in der zweiten Schlacht bei Zürich von General Masséna geschlagen, der im Juni für kurze Zeit in Bremgarten sein Hauptquartier aufgeschlagen hatte. Ebenso interessant war der Hinweis, dass im Jahre 1802 der neue Kanton Aargau aus dem ehemaligen Bernischen Aargau, der Grafschaft Baden und dem unteren Freien Amt bestand, wobei das obere Freie Amt den Bezirk Muri des Kantons Zug bildete. Am 19. Februar 1803 jedoch wurde in einem feierlichen Akt die Mediationsverfassung unterzeichnet, Grund genug für das aktuelle Jubiläumsjahr „200 Jahre Kanton Aargau“.

Dem Präsidenten blieb, Dr. Brüschweiler, dem Referenten Peter Wehrli, dem ganzen „Sonnen-Team“ sowie allen in irgend einer Form an der Degustation Beteiligten zu danken. Ein spezieller Dank ging schliesslich an alle Weinfreundinnen und Weinfreunde, welche diesen „Aargauer-Abend“ mitfeierten.

lv